Am 22. Juli luden Johannes Arlt (SPD-Bundestagskandidat) und Anna-Konstanze Schröder (SPD-Landtagskandidatin) mit Frank Junge (MdB) die an Tourismus Interessierten der Region zum Gespräch und Austausch in den Lübecker Speicher ein.

Zu Beginn führte Frank Junge ins Thema ein. Er setzt sich im Tourismusausschuss des Bundestages unter anderem für den Ausbau touristischer Wasserstraßen ein. Er betonte die Bedeutung des Tourismus als Arbeitsfeld, wo genauso viele Arbeitskräfte wie in der Autoindustrie angestellt sind. Etwa 12% des Bruttoinlandprodukts werden durch Tourismus erwirtschaftet, in Mecklenburg-Vorpommern sogar mehr. In der Corona-Krise bekam dieser Wirtschaftssektor allerdings bei Weitem nicht dieselbe Aufmerksamkeit.

Danach kam vor allem das Publikum zu Wort, um akute Herausforderungen anzusprechen: Es fehlen Möglichkeit für die Gäste der Region, die Sehenswürdigkeiten mit dem öffentlichen Nahverkehr zu erreichen. Das Radwegenetz ist lückenhaft. In der Gastronomie haben alle Restaurants den selben Ruhetag am Montag. Die Demminer Touristeninformation hat meist dann geschlossen, wenn Touristen sie brauchen. Die Sehenswürdigkeiten sind nicht ausgewiesen, Stadtführungen fehlen. Das Hanseviertel als Freilichtmuseum nutzt das Potential nicht aus. Es gab bisher keinen Austausch zwischen den Akteuren in der Stadt.
Die Gesprächspartner waren froh, dass es nun eine Möglichkeit des Austauschs in der Stadt gab. Auf die gerade ausgeschriebene Stelle für städtisches Tourismusmanagement, die ab Oktober besetzt sein soll, setzen alle große Hoffnungen.

Frank Junge informiert, Anna-K. Schröder und Johannes Arlt halten Ihre Ideen bereit,
viele Interessierte besuchen die Veranstaltung und denken mit, Foto: M. Hackbarth


Die Politiker und Kandidierenden über ihre Lösungsvorschläge wie eine Verbesserung der Infrastruktur oder die verstärkte Bereitstellung von Bundesfördermitteln für Tourismus.

Meiner Meinung nach sollten wir in Demmin und Umgebung nun weiter gemeinsam am Thema arbeiten. Lokale Lösungen können für manche Fragen leicht gefunden werden, wie z.B. Absprachen zu Ruhetagen oder z.B. das Angebot zu Stadtführungen. Anderes bedarf sicherlich umfangreicherer Maßnahmen auf Landesebene wie die Verbesserung des ÖPNV. Und manches braucht mehr Mut der Stadtvertreterinnen und -vertreter, wenn es z.B. um die Präsentation der kulturellen Schätze von Demmin geht:

  • Ein Regionalmuseum an diesem historisch wichtigen Ort im Grenzland zwischen Vorpommern und Mecklenburg wird dringend gebraucht.
  • Die Sternwarte braucht eine bessere Würdigung und Nutzung durch die Stadt.
  • Die Halbinsel am Haus Demmin kann getrost ein stadtnaher Ort der Naherholung und Begegnung der Natur überlassen bleiben. Denn Nutzungen wie durch einen Campingplatz wird der Bedeutung des Ortes nicht gerecht, stört die Natur und beraubt der Öffentlichkeit den Zugang zu diesem bedeutenden Ort Pommerscher Geschichte.

Die Stadt hat bereits vieles zu bieten, das vielfach noch ausgebaut werden kann,
wie zum Beispiel:

  • Demminer Bier,
  • Übernachten unter der frisch sanierten Mühle, deren Technik noch besichtigt werden kann,
  • eine Marina für Wasserwanderer,
  • ein Umland mit vielen kulturellen und touristischen Highlights,
  • ein Kino,
  • eine innovative Kulturszene,
  • Handwerksbäcker,
  • eine großartige Natur und Landschaft und Artenvielfalt und
  • vieles mehr.

Eine Fortsetzung des Austausches ist verabredet.
Viele Hoffnungen liegen auf dem neuen Tourismusmanager.