Demmin hat gewählt, mit absoluter Mehrheit steht Thomas Witkowski als neuer Bürgermeister fest und damit als CDU-Nachfolger in einer Reihe von CDU-Bürgermeistern nach der Wende.

Herzlichen Glückwunsch Herr Witkowski, ob es für die Stadt gut wird, muss sich zeigen.

Die Freude darüber, dass es der Ex-Reichsbürger-Kandidat nicht in die Stichwahl geschafft hat, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass es für Demmin nichts Neues gibt in den nächsten 9 Jahren. Die Bürgerinnen und Bürger haben ihren neuen Verwaltungschef gewählt, der im Wahlkampf ganz klar auf ein Weiterso und die Nähe zur Bauwirtschaft setzt. Obwohl er bisher bei der Caritas arbeitete, spielten soziale und kulturelle Themen für ihn keine Rolle.

Als bisheriger Fraktionsvorsitzender der CDU, die die Mehrheit in der Bürgerschaft stellt, wird auch weiterhin im Rathaus durchregiert. Bleibt zu hoffen und zu wünschen, dass es der Verwaltung gelingen wird, der Vielfalt in der Stadt gerecht zu werden, ohne wie die Landes-CDU allzu gern am rechten Rand zu fischen. Denn in der Bürgerschaft engagieren sich auch Grüne, Linke und die SPD. Demokratie heißt, alle mit zu nehmen und nicht, die leiseren Stimmen zu übergehen. Wichtig bleibt das Wohl der Stadt, nicht das Rechthaben und bedienen eigener Seilschaften.

Ich persönlich wünsche mir für Demmin ein breiteres Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche und damit verbunden eine bessere Unterstützung der Vereinslandschaft in der Stadt. Anstatt in Haus Demmin wie in ein Fass ohne Boden zu investieren, sollte besser die Innenstadt mit ihrem tatsächlichen Zentrum um den Marienhain und in das Hanseviertel investiert werden, damit die Stadt ihrem Charakter als regionalem Zentrum besser gerecht werden kann. Dazu gehört auch ein tragfähiges Tourismuskonzept anstatt das Hafenviertel irgendwelchen Investoren zu überlassen. Vor allem wünsche ich mir eine Stadtverwaltung, die noch deutlicher eine klare Kante gegen Nationalismus und revanchistische Ideen zeigt.