Am Sonnabend protestierten Menschen in Loitz, die mit sehr vielem in ihrem Leben und in der Gesellschaft nicht einverstanden sind. Im Wesentlichen machen sie die Politiker verantwortlich. Ich habe mir den Protest angehört. Da war sehr viel Frust zu hören, manche berechtigte Kritik aber wenige konstruktive Veränderungsideen. Besser ist es, miteinander zu reden gemeinsam Lösungen zu finden, statt einfach nur zu meckern und "der Politik" die Schuld zu geben.

Eine Initiative hat am vergangenen Sonnabend zum zweiten Mal zu einer Demonstration in Loitz eingeladen. Sie sind unzufrieden, dass die Corona-Pandemie Abstand, Maskentragen und Impfungen für alle erforderlich macht. Sie sind verärgert, dass eine Teuerung bei Energiepreisen eingetreten ist, die sich auf die Einnahmen von Unternehmen auswirkt. Sie finden allgemein, dass die Regierung schlechte Arbeit macht und dass es einen Wechsel im System braucht, wo sie mit eigenen Projekten und Ideen das Land besser machen können. Wie sie diese Verbesserungen erreichen wollen und was solche Projekte sein sollen, haben sie aber nicht gesagt.

Bezeichnend fand ich, dass diese Demonstration wohl im Wesentlichen von Demmin aus organisiert wurde. So war Frau Simonsmeier, Mitarbeiterin des regionalen AfD-Landtagsabgeordneten, genauso präsent wie die Facebook-Aktivistin Frau Timm, die regelmäßig in Demmin-Gruppen querdenkerisches Gedankengut verbreitet. Auch ein Redner aus Teterow, der auf den Demminer Anti-Corona-Demonstrationen kürzlich äußerte, dass er zukünftig "wieder alles sagen dürfen" will. Gemeint sich wohl Holocaust-Vergleiche und Schlimmeres auf solches Demonstrationen, gegen die sich ja ein Landtagsbeschluss explizit gewandt hat.

Protestbanner in Loitz gegen die neurechte Demonstration

Engagierte Loitzerinnen und Loitzer haben in Vorbereitung zu der Demonstration in Loitz bereits Plakate vorbereitet, um diesen Leuten etwas entgegen zu setzen. Der Bauausschuss der Stadt hat das meines Wissens genehmigt. Ich begrüße diese Aktion ausdrücklich, auch wenn ich nicht daran beteiligt war.

Am selben Tag habe ich zum Gespräch über das Zusammenleben mit geflüchteten Menschen eingeladen. (Siehe den Bericht darüber dort.) Denn ich finde, dass so ein Protest nicht der erste Schritt zu Verbesserungen sein kann. Der erste Schritt ist immer, miteinander ins Gespräch zu kommen: Wo konkret drückt der Schuh? Was muss verbessert werden? Wie kann wir das in unserer Gesellschaft umgesetzt werden.

Ich lade Sie herzlich ein, mit mich anzurufen und konkrete Verbesserungsvorschläge gemeinsam zu überlegen. Die Kontaktdaten finden Sie auf dieser Webseite.